Spiegelungen gekonnt nutzen
Eigentlich sind sie unerwünscht: Reflexionen von Gegenständen. Doch man kann sie auch gekonnt nutzen, um so ein eindrucksvolles Motiv zu gestalten.
Dabei gibt es verschiedene Vorgehensweisen. Je nach Motiv muss entschieden werden, welche individuellen Vorzüge es mit welcher Technik herauszuarbeiten gilt.
Spiegelungen + Symmetrie
Besonders beliebt sind Spiegelungen auf Flüssen, Seen und dem Meer. Kräuselt ein Windstoß die glatte Oberfläche, erhält das Foto eine zusätzliche Dimension, teilweise sogar einen magischen Zwilling. Besonders stark wird es, wenn zusätzlich Farbe im Spiel ist. Für eine stimmige Komposition kann man sich die Grundsätze der Symmetrie zunutze machen.
Hat das Motiv eine Linie, kann der Betrachter sich daran festhalten und das Bild besser „lesen“. Ebenso zunutze machen kann man sich den Horizont. Eigentlich heißt es, dass dieser nach der 2/3 Regel eher oben oder unten am Besten aufgehoben ist. Bei Spiegelungen kann ein mittiger Horizont aber einen besonderen Reiz ausmachen, wenn das Motiv dazu exakt in der Mitte liegt.
Abstraktion gekonnt einsetzen
Gespiegelte Motive wirken nicht nur auf glatten Oberflächen, gerade unebene Flächen erzeugen künstlerische Ergebnisse. Ein im unruhigen See gespiegelter Wald hat etwas wunderbar abstraktes, was viel Freiraum für eigene Interpretationen liefert. Gekrümmte Oberflächen wie Chromfelgen, Löffel oder polierte Armaturen hingegen verzerren das gespiegelte Motiv, sodass immer wieder neue Ansichten entstehen.
Ein weiterer interessanter Effekt entsteht durch gezieltes Fokussieren. Durch eine geringe Tiefenschärfe rücken weniger wichtige Details in den Hintergrund. Dann muss aber darauf geachtet werden, dass der Betrachter noch etwas erkennt und nicht das ganze Bild „unleserlich“ ist. Wichtig ist auch, dass mit dem manuellen Fokus gearbeitet wird, da die Kamera unter Umständen nicht auf den gewünschten Bereich scharf stellen kann. Beispiele schöner Spiegelungen gibt es auf dieser Seite.