FastStone Image Viewer – Kostenlose Bildbetrachtung, -bearbeitung und -verwaltung
Auf der Suche nach kostenlosen und praxistauglichen Werkzeugen zur Bildbearbeitung und Verwaltung will ich hier einen Blick auf den „FastStone ImageViewer“ werfen. Eignet sich der Bildbetrachter auch für grundlegende Verwaltungsaufgaben oder ist man mit einer anderen Software, wie beispielsweise Picasa besser bedient? Mal schauen…
Das nur vier Megabyte große Programm ist auf der Homepage faststone.org fix heruntergladen. Es steht in deutscher Sprache in Version 3.2 zur Verfügung. Für User, die sich an einer englischen Programmoberfläche nicht stören und gerne „Up-to-date“ sind, gibts auch die Version 3.5 oder die 3.6 Beta mit einigen neuen Features, die aber nicht weltbewegend sind.
In erster Linie ist FastStone ImageViewer, wie der Name es ja auch nahelegt, ein Bildbetrachter. Zwar lässt er so einiges an Bearbeitungen zu und gibt schnell alle wichtigen Informationen zum Bild aus, aber eine Datenbankfunktion hat er nicht. Die Ordnung der Bilder erfolgt ausschließlich über die Ordnerstruktur auf der Festplatte. Als Hilfsmittel zu mehr Ordnung steht die Möglichkeit zur Verfügung, Markierungen zu setzen.
Um dies tun zu können muss in der Menü-Leiste unter „Markieren“ >> „Markieren erlauben“ aktiviert sein. Dann kann per Mausklick unter jedem Vorschaubild eine Markierung gesetzt oder entfernt werden. Über das „Markieren“ Menü oder die Symbolleiste über den Vorschaubildern lassen sich nun ausschließlich die markierten Bilder anzeigen. Jedoch bezieht sich dies lediglich auf den momentan ausgewählten Ordner. Es lassen sich also nicht etwa alle markierten Bilder aus verschiedenen Ordnern oder Unterordnern gleichzeitig anzeigen.
Andere Mittel zur Ordnung, wie etwa Stichworte, Tags oder eine Sortierung nach Alben sind nicht möglich. Sie sind also streng an die Ordnerstruktur der Bilder auf der Festplatte gebunden. Einzig eine Liste von favorisierten Ordnern gibt es noch. Durch einen Klick auf das „Stern“-Symbol oder das „Favoriten“ Menü lässt sich der aktuelle Ordner hinzufügen. In diesem Menü sind die Favoriten dann wie in einem Web-Browser gelistet.
Mit Doppelklick auf ein Vorschaubild wechselt man zur Vollbildanzeige. Durch Bewegen des Mauszeigers an die vier Bildschirmränder sind von hier aus Navigation und Bearbeitung möglich. Ebenso wie durch die rechte Maustaste und das erscheinende Kontextmenü.
Die Möglichkeiten zur Bearbeitung sind umfassend. Die Metadaten des Bildes können geändert werden, ebenso wie Größe, Ausschnitt, Farbe und Kontrast. Rote-Augen-Entfernung und einige Effekte sind ebenso an Bord. Sehr nützlich: Per Stapelverarbeitung können mehrere Dateien umbenannt oder in andere Formate konvertiert werden.
Der Haken im Vergleich zur Picasa oder auch Photoshop Lightroom ist jedoch, dass alle gemachten Änderungen destruktiv sind. Sie werden also direkt an der Datei vorgenommen und nicht etwa nur in Form von Metadaten gespeichert. Aus diesem Grund fragt FastStone, bevor zu einer anderen Datei übergegangen wird auch, ob die Änderungen gespeichert werden sollen. Es öffnet sich dann ein Dialog, um in einer neuen Datei zu speichern.
Fazit: Um schnelle Änderungen durchzuführen oder Dateien zu konvertieren bewiehungsweise umzubenennen ist die Software ein nützliches Werkzeug. Sie ist trotz des Funktionsumfangs übersichtlich. Auch die Weiterbearbeitung in anderen Programmen ist per Rechtsklick schnell möglich. Als Explorer-Alternative mit riesigem Umfang ist sie wirklich wunderbar. Die Verwaltungsmöglichkeiten für umfangreichere Sammlungen an Bildern sind jedoch eher dürftig. Es ist einfach weitaus komfortabler die Bilder in einer Datenbank nach Alben und Stichwörtern ordnen zu können, genau so wie das Feature, Änderungen nur in dieser Datenbank und nicht am Quellmaterial selbst durchzuführen. Diese beiden Eigenschaften fehlen dem FastStone Image Viewer jedoch. Wer daran keinen Anstoß nimmt und diese Funktionalität nicht benötigt oder einfach nur einige schnelle Bearbeitungen zwischendurch machen möchte, findet hier aber einen extrem umfangreichen und funktionalen Bildbetrachter, der insbesondere durch seine Bedienung und seine Benutzeroberfläche besticht. Allen Anderen sei dann eher Picasa in Kombination mit einer umfangreichen Bildbearbeitung, wie beispielsweise Gimp empfohlen. Das kostet ebenfalls keinen Cent, bietet aber eine Menge mehr an Komfort.