Die Camera Obskura
Es ist eigentlich kaum noch vorstellbar, ein Leben ohne Bilder. Jeden Tag begegnen uns so viele, dass wir nicht die Hälfte aller Bilder wahrnehmen können. Früher war das anders, also ganz früher, in den Anfängen der Fotografie, als Bilder noch nicht dauerhaft festhaltbar waren.
Bereits vor ca. 2400 Jahren beschrieb der griechische Philosoph und Naturforscher Aristoteles eine Camera Obskura. Camera Obksura ist lateinisch und bedeutet soviel wie ‚dunkler Raum‘ und somit eines der ersten bzw. ältesten Kameramodelle.
So beobachtete er damals, dass ein Bild immer auf dem Kopf entsteht, wenn es auf eine gegenüberliegende Fläche projiziert wird. Auch wenn man sich damals dessen nicht bewusst war, aber man hatte damit das Grundprinzip der Fotografie entdeckt.
Die Camera Obskura ist auch bekannt als Lochkamera, welche ihren Namen daher hat, das sie aus einem dunklen Hohlraum besteht, in welchen durch ein kleines Loch Lich einfallen kann. Durch das Loch auf der gegenüberliegenden Seite entsteht folglich ein spiegelverkehrtes, auf dem Kopf stehendes, Bild.
An moderne Fotokunst war damals noch lange nicht zu denken, denn diese Lochkamera kam ohne Objektive, ohne Strom und folglich ohne Blitzlicht aus.
Heute, im Zeitalter der digitalen Technik, ist das höchst‘ undenkbar, denn digitale Fotografie ist ja meist doch um einiges bequemer. Einfach auslösen und sofort kann man erkennen, ob das Bild was geworden ist oder nicht.
Die Fotografie mit der Camera Obskura dagegen, erzeugt Motive mit weichen Übergängen und sanften Farben, die dem Betrachter Platz für eigene Bilder lassen und seine eigene Interpretation gefragt ist.
Eine Lochkamera kann man sich übrigens auch selbst bauen, wer mag, findet eine gute Bauanleitung hier.