Ansel Adams: Naturfotografie in den Nationalparks der USA
Mit seinen schwarz/weiß Fotos von Canyons, Wäldern und Bergen hat Ansel Adams als einer der wichtigsten Vertreter der „straight photography“, der sachlich-realistischen Darstellung, die Natur der Vereinigten Staaten festgehalten.
Der 1902 geborene Fotograf bekam seine erste Kamera von seinem Vater in einem Sommerurlaub 1916 im Yosemite-Nationalpark, der für Adams gesamte Biographie bedeutend sein sollte. Hier schoß er im Jahr 1927 auch das Foto, das von ihm als erstes, professionelles Bild bezeichnet wurde: „Monolith, The Face of Half Dome“. Neben seinen eigenen Naturfotografien nahm er auch etliche Auftragsarbeiten an. Eher durch Zufall gelang ihm auf der Fahrt zu einer solchen sein berühmtestes Foto: „Moonrise, Hernandez, New Mexico“.
Für ihn waren die Natur und die Landschaftsfotografie in den Nationalparks immer Ausdruck einer reinen und realistischen Fotografie. Er sah darin eine Kunstform, die sich nach ihren eigenen Regeln verhält und sich nicht an denen anderer orientiert. In den späteren Mitgliedern der „Gruppe f/64“ fand er Gleichgesinnte.
1932 war er auch Gründungsmitglied der kurzlegbigen, wiewohl wichtigen Künstlergruppe, die dafür plädierte, die Fotografie als Kunstform anzuerkennen. Die Ausstellungen und das Manifest der Gruppe f/64 stieß zuerst auf Ablehnung in der Künstlerszene, doch später sollten Adams und seine Kollegen recht behalten.
In den Vierzigern war er kurzzeitig Kurator des MoMA in New York und 1946 gründete er an der California School of Fine Arts (heute: San Francisco Art Insitute) die erste Abteilung an einer Kunstschule, die sich der Fotografie als Kunstform widmete. Nach einigen erfolgreichen Bildbänden und Lehrbüchern über Fototechniken zog sich Adams in den siebziger Jahren aus der Auftragsarbeit zurück und setzte sich fortan für den Erhalt der Nationalparks ein.
Durch seine Lehrtätigkeit und als Mitentwickler des Zonensystems, das mit technischen Mitteln das optimale schwarz/weiß-Negativherstellen soll, war Ansel Adams auch auf theoretischer und technischer Ebene ein Vorreiter der Fotografie. Doch durch seine berühmten Bildern über die Nationalparks der USA wurde der 1984 verstorbene Fotograf einer der bedeutsamsten Vertreter amerikanischer Fotokunst.