So funktioniert der Bildstabilisator
Für viele Fotografen ist der Bildstabilisator ein absolutes Muss. Doch wie funktioniert er und ist er wirklich so wichtig und unverzichtbar, wie es immer gesagt wird?
Prinzipiell gibt es auf diese Frage keine allgemeingültige Antwort. Generell lässt sich sagen, das ein Bildstabilisator wie ein Airbag ist: er wird nicht immer gebraucht, aber wenn, ist er sehr nützlich.
Der Bildstabilisator und die Unschärfe
Manchmal wird ein Bild trotz Bildstabilisator in den Details unscharf, während ein scheinbar gleiches Freihand-Foto gestochen scharf ist. Woran liegt das?
Ganz einfach: Der optische Bildstabilisator ist auf die unruhigen Bewegungen des Menschen ausgerichtet, diese werden also kompensiert. Diese werden mit einer Frequenz festgelegt und werden diese über- oder unterschritten, werden die Bilder schlechter.
Berechnet wird die Frequenz je nach Format und basiert auf einer alten Fotografenregel, welche lautet: Maximale Freihandbelichtung 1/Brennweite nach oben gerundet. Bei einer Brennweite von 50 mm wäre die Belichtungszeit 1/50 sek, nach oben aufgerundet also 1/60 sek. Diese Belichtungszeit könnte dann mit Bildstabilisator aus der Hand gehalten werden. Da die Technik aber nicht schläft, konnten die Zeiten auf bis zu 1/15 oder 1/30 sek gesenkt werden. Entscheidend ist auch das Gesamtgewicht von Spiegelreflexkamera, Objektiv und Zubehör. Es darf nicht zu leicht, aber auch nicht anstrengend schwer sein.
Wann der Bildstabilisator hilfreich ist
Der Bildstabilisator ist nur dann nützlich, wenn aus der Hand fotografiert wird. Wird die Kamera auf ein Stativ gestellt, entsprechen die Erschütterungen durch Spiegelschlag und Co. nicht mehr der eingestellten Muskelzitterfrequenz, sodass die Bilder unscharf werden. Beim fotografieren mit Stativ also besser den Bildstabilisator ausschalten. Zu beachten ist auch, dass jeder Mensch unterschiedlich zittert und die Bilder trotz Bildstabilisator unscharf werden können.
Meist ist es besser, eine etwas kürzere Belichtungszeit, welche hier erklärt wird, zu wählen, da Unterbelichtungen in der Bildbearbeitung besser korrigiert und behoben werden können als Unschärfe, welche bis heute nicht ganz entfernt werden kann. Wenn man die Möglichkeit auf ein Objektiv mit Bildstabilisator hat, sollte man diesen auf jeden Fall in den richtigen Situationen nutzen.