Innenräume fotografieren: Faktor Bildgestaltung
Wer sich ausgiebig mit der Architekturfotografie unter freiem Himmel befasst hat, wird bald mehr wollen. Eine Herausforderung sind Innenräume, da dort meist wenig Platz zur Verfügung steht und genau überlegt werden muss, welche Aussage getroffen werden soll.
Denn eine gelungene Fotografie steht und fällt mit der Bildidee. Ist diese gut überlegt und umgesetzt, erhält man eine präsentationswürdige Aufnahme.
Scheinbar langweiliges spannend interpretieren
Innenräume sind in der Regel nur bedingt spannend und zugleich auch eingeschränkt zugänglich. Deshalb ist es meist notwendig, scheinbar langweilige Ort spannend aufzubauen. Das gelingt meist mit den einfachsten Mitteln. So lenken Licht und Linien den Blick des Betrachters. Während dunkle Bereiche später wahrgenommen werden, treten helle Bereiche in den Vordergrund. Diese einfachen Gestaltungsregeln können geschickt angewandt werden um ein abstraktes Motiv zu schaffen.
Alternativ kann man sich auch auf Details konzentrieren. Gerade Schlösser, Kirchen oder alte Fabrikhallen bieten dem Fotografen einen großen Gestaltungsfreiraum. In solch einer Location kann auch mit den Kameraeinstellungen wie Weißabgleich, wozu es hier mehr Informationen gibt, und Co. experimentiert werden, sodass ein surrealer Effekt entsteht.
Öffentliche und private Räume in Szene setzen
Um ein spannendes Motiv zu finden, ist die Nutzungsart es Raumes entscheidend. Während öffentliche Räume, sofern sie nicht historisch bedeutsam sind, auf das Notwendige, also Zweckmäßigkeit, reduziert sind, spielen bei privaten Räumen auch die Einrichtungsgegenstände eine wichtige Rolle. Sie verleihen dem Raum Persönlichkeit und können die Bildwirkung entscheidend mit beeinflussen.
Dies geschieht meist mittels Farbe und Form. In einem weißen Raum etwa fallen farbige Möbel stärker auf, weshalb sie bewusst platziert werden müssen. Diese wenigen Akzente geben dem Auge etwas interessantes zu lesen und führen zu einer klaren Bildkomposition, wozu es hier weitere Informationen gibt. So kann die Architektur des Raumes auch vollständig in den Hintergrund geraten. Denn je mehr alltägliche Dinge herumliegen, desto weniger nimmt das Auge die Umgebung wahr. Dies muss beachtet und entsprechend umgesetzt werden.