Foto-Tipps

Lichtsituationen meistern: Mittagslicht

Von ca. 12:30 bis 15:00 Uhr steht die Sonne hoch am Himmel. Ist man gerade dann unterwegs, ist dies kein Grund die Kamera in der Tasche zu lassen, nur weil einige Fotografen der Meinung sind, dieses Licht sei langweilig.

Doch ganz unbegründet ist die Meinung nicht. Denn die Schatten sind dann sehr kurz, wodurch der Modelleffekt wie er bei einer tiefer stehenden Sonne entsteht, nicht gegeben ist. Dadurch wirken Weitwinkelaufnahmen flach und leblos. Zudem scheint sie kräftiger, was einen hohen Kontrast im Bild bedeutet. So ist es schwieriger ein Motiv korrekt zu belichten, entweder fressen die Lichter aus, saufen die Schatten ab und markante Details sind gar nicht zu erkennen.

Auch Personenaufnahmen sind schwierig, da die Augen entweder von Stirn oder Augenbrauen abgeschattet werden. Zudem ist das harte Licht für einige Hauttypen ungeeignet.
Wozu soll man das Mittagslicht also nutzen? Am besten eignet es sich für Architektur und Detailaufnahmen. Wer ein Makroobjektiv ausprobieren möchte, hat mittags die Besten Voraussetzungen dafür, vor allem, wenn die Umgebung weder staubig noch diesig oder dunstig ist. Mit den richtigen Einstellungen an der Spiegelreflexkamera entstehen scharfe und klare Bilder. So werden Formen eindeutig definiert und Farben besonders intensiv abgebildet. Da horizontale Objekte nicht modelliert werden, hat man im Mittagslicht die Möglichkeit seinen fotografischen Blick zu schulen, da gerade senkrechte Oberflächen von den fallenden Schatten besonders gut in Form und Struktur betont werden.
Besonders gut kann man diesen Effekt bei Flachreliefs und Schnitzarbeiten beobachten. Nur bei hoch stehender Sonne werden die feinen Arbeiten von Streiflicht zusätzlich betont bzw. hervorgehoben.
Ein strahlender Sommertag ist also kein Grund die Kamera zu hause zu lassen – mit einem Teleobjektiv lassen sich wunderschöne Aufnahmen machen.