Cecil Beaton – alles nur Deko?
Selbst nannte sich der Fotograf Cecil Beaton einen „fanatischen Ästheten“, der seinen Lebensinn darin sah, all das Hässliche aus der Welt herauszuhalten.
Als einer der bemerkenswertesten Fotografen des 20. Jahrhunderts, ist Beaton berühmt für seine glamourösen Portraits von weltbekannten Gesichtern aus der Welt der Mode, der Literatur und des Films und seine mit viel dekorativem Aufwand in Szene gesetzten Modeaufnahmen. Er hat mit seiner Kamera ein halbes Jahrhundert belichtet, von den „Roaring twenties“ bis zur Popkultur im „Swinging London“ der 60er- und 70er-Jahre.
Kritiker werfen Beaton jedoch vor, er sei, bei aller handwerklichen Meisterschaft, weniger ein Neuerer gewesen als ein Dekorateur. Seine besten Aufnahmen von Adel und Prominenz gelangen ihm jedoch nicht nur durch sein technisches Spiel mit Licht und Schatten, sondern vor allem durch sein Spiel mit sich selbst als Fotograf.
Cecil Beaton wurde 1904 in London in eine Kaufmannsfamilie geboren. Nach Abbruch einer vom Vater gewünschten Ausbildung versuchte er sich als freischaffender Porträtfotograf. Und das mit Erfolg. In den 30er Jahren war er in den USA für Vogue und Harper’s Bazaar tätig. Ab 1937 stieg er dann zum Hoffotograf der britischen Königsfamilie auf, bis er schließlich 1972 von Queen Elizabeth II. zum Ritter geschlagen wurde. Während des zweiten Weltkrieges arbeitete er für das britische Informationsministerium in Afrika und dem Fernen Osten.
Mit der Kamera jedoch, wurde Beaton zum Pionier einer völlig neuen Porträtfotografie, die, detailversessen inszeniert und retuschiert, ihr Gegenüber nicht einfach abbildete, sondern es kunstvoll in seine Welt einwob.