Offroad – Bilder abseits der Piste
Nicht nur im Urlaub reizen Landschaften zu Fotosessions. Auch vor der Haustür warten oft jede Menge neue Motive, wenn man bereit ist, die bekannten Wege und Plätze zu verlassen und, teils mit etwas Körpereinsatz, mit der Kamera ins Gelände zu gehen. Wir zeigen, worauf dabei zu achten ist – und was man besser sein lassen sollte.
Eins vorweg: unvorbereitet sollte man sich nicht ins Gelände bewegen. Gute Planung kann viele Probleme von vornherein ausschließen – so ist beispielsweise Kenntnis des Terrains und Kartenmaterial unerlässlich, ganz egal, ob man zuhause zu Fuß in unbekannte Gebiete loszieht oder sich im Ausland mit dem Mietwagen auf unbefestigte Wege begibt. In letzterem Fall lauern sogar noch mehr Fallen – hier sollte man äußerst vorsichtig fahren, um Probleme mit den Versicherungen zu vermeiden, und sich vorher über den Streckenverlauf eines Weges abseits asphaltierter Straßen informieren. Gesperrte Wege sind ebenso tabu wie Privatstraßen, auch sollte man vorher altmodisch durch Blick in aktuelles Kartenmaterial oder neumodisch auf Google Maps oder einem anderen Straßenkartendienst nachprüfen, ob man nicht unversehens in militärisches Sperrgebiet oder andere gesicherte Bereiche einfährt. Im Ernstfall kann es sonst passieren, dass man einige rechtliche Schwierigkeiten am Hals hat und der Fototrip schlimmstenfalls in einem ausländischen Gefängnis endet.
Sind diese Faktoren ausgeschlossen, geht es an die Planung. Unerlässlich bei weiteren Touren sind ein vollgeladener Kameraakku, idealerweise auch ein Ersatzakku, ausreichend Speichermedien, um nicht in die Verlegenheit zu geraten, mitten auf dem Trip Bilder sichten und löschen zu müssen, um Platz für Neue zu schaffen, sowie Schutz für die Kamera. Die Kamera sollte in unwegsamem Gelände immer staub-, stoß- und wassergeschützt transportiert werden – und gerade bei Kletterpartien müssen die Hände freibleiben. Hier empfiehlt sich ein Fotorucksack – bei meiner letzten Kletterpartie in den Felsen an der Nordspitze Sardinien habe ich hier meinen Slingshot von Lowepro richtig schätzen gelernt: er besitzt eine weiche, atmungsaktive Polsterung am Rücken und an Gurt, besitzt als Eingurt-Rucksack dennoch einen Sicherungsgurt gegen Verrutschen, hat einen integrierten Überzug gegen Regen und Staub, und lässt sekundenschnellen einhändigen Zugriff auf die Kamera zu. Kein billiges Vergnügen, aber meine Ausrüstung war mir das Geld wert.
Häufig unterschätzt werden aber ganz andere Faktoren: gutes, festes Schuhwerk ist ein absoutes Muss – und bei längeren Touren abseits der Zivilisation sollte man auch auf Wetterwechsel vorbereitet sein, gerade, wenn man sich in fremden Ländern aufhält, deren Wetter oft schwer einzuschätzen ist. Bei Touren bei Sonnenschein ist auf ausreichend Flüssigkeit zu achten – oft bemerkt man während des Kletterns, Wanderns und Motivsuchens den Durst nicht.
Als weiteres empfehlsames Zubeör ist ein geeignetes Ministativ (vergleiche Ministative: Flexibel und standfest) oder ein leichtes Einbeinstativ ratsam, um verwacklungsfreie Bilder in Grenzsituationen zu gewährleisten – ein hydraulisches Dreinbeinstativ wäre ohne Frage nicht der geeignete Begleiter unter körperlicher Anstrengung.
Wir freuen uns schon jetzt auf neues Bildmaterial bei jedem Wetter!
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