Mode-Shootings: Herausfordung auf allen Seiten
Während bei der Portrait-Fotografie die Persönlichkeit des Models im Vordergrund steht, ist beim Mode-Shooting die Kleidung das Entscheidende. Doch jeder, der sich einmal an Modefotografie versucht hat, weiß, dass dies leichter klingt, als es ist…
Denn das schönste Kleid wirkt farblos, wenn die Belichtung nicht stimmt, der edelste Anzug unpassend, wenn er dem Model nicht steht. Die sommerlichste Bluse lädt nicht zum Kauf ein, wenn das Bild ungünstig arrangiert ist. Die Liste ließe sich endlos fortsetzten.
Ob Buffalo Stiefel oder edle Stilettos von Manolo Blahnik, die Wirkung jedes Stücks liegt in den Händen des Fotografen. Bei der Modefotografie muss aus allen verfügbaren Ressourcen geschöpft werden: Licht, Location, Komposition, Pose, Model und Bildbearbeitung, um nur einige Aspekte zu nennen.
Aufnahmen für Kataloge, wie zum Beispiel für Esprit Mode, verlangen meist einen recht schlichten Stil, der das Motiv möglichst naturgetreu wiedergibt. Doch bei aufwendigeren Shootings, wie bei Versace, sollen die Lebensgefühle eingefangen werden, das Foto soll bei seinen Betrachter schließlich Emotionen auslösen.
Hier sind auch ungewöhnliche Ideen und Bildkompositionen gefragt. Ein Bikini im Schneegetümmel oder mit Stilettos auf einem Berggipfel: Es ist nicht alles unpassend, was auf dem ersten Blick ungewöhnlich wirkt.
Der Fantasie des Fotografen ist bei solchen Mode-Shootings kaum Grenzen gesetzt. Sämtliche Fototechniken können verwendet und mit Hilfe von Fotobearbeitungsprogrammen kombiniert werden. Man braucht nur ein Modemagazin aufzuschlagen, um zahlreiche Beispiele und Inspirationen zu finden: Shootings unter Wasser, in der Luft, vor einem Panoramahintergrund und vieles mehr.
Eine Hose ist also nicht immer eine Hose. Lebensgefühl und Emotionen können mit dem Motiv verbunden sein, so lange der Fotograf seine Möglichkeiten einzusetzen weiß.